Waren Sie schon? Dürfen Sie noch? Urlaub machen meine ich. Und ganz wichtig dabei: Wie lange?
Ich bin gerade eben von drei (!) Wochen Auszeit wieder gekommen. Das ist eine lange Zeit, sagen Sie? Stimmt. Aber es ist für mich die Mindestdauer, um richtig ausspannen zu können.
Manchen genügt eine kürzere Zeit. Prima! Vielen anderen geht es wie mir. Und hier höre ich leider oft Sätze wie „mehr als zwei Wochen kann ich mir nicht erlauben“ oder „mehr als zwei Wochen erlaubt mein Chef nicht“.
Ich kann einzelne Situationen nicht beurteilen. Jeder selbst weiß am besten, was an seinem Arbeitsplatz möglich ist. Schwer tue ich mich allerdings, wenn der Chef nur zwei Wochen erlaubt, „weil es nicht anders geht“. Weil zu viel zu tun ist. Weil kein anderer da ist, der übernehmen kann. Weil einfach niemand länger wegbleiben kann. Oder so ähnlich.
Ich glaube fest, dass in solchen Fällen die Führung (Planungs-) Fehler macht. Oder die Organisation falsch aufgestellt ist. Was ebenfalls ein Führungsproblem ist. Gut und frühzeitig geplant müssen im Laufe eines Jahres auch einmal drei Wochen am Stück machbar sein – überall. Alles andere ist ja auch kurzfristig gedacht. Denn wer es nicht schafft, Mitarbeitern genügend Auszeit zur Erholung zu ermöglichen, muss sich über fehlende Motivation und damit Qualität ja nicht wundern.
Chefs können zu Recht volles Engagement ihrer Mitarbeiter erwarten. Also Akku entladen. Kluge Chefs sorgen dafür, dass der Akku aber auch wieder komplett aufgeladen wird.