
Der Winter nähert sich in großen Schritten: Draußen ist es grau und kalt wie immer. Manchmal packt mich im November ein wenig der Herbst-Blues und ich würde am liebsten irgendwo in die Wärme fliehen. Oder alternativ: in die warme Sauna. Daher habe ich ein Wochenende genutzt und mich in den Zug von Frankfurt Richtung Norden gesetzt. Mein Ziel: Cuxhaven. Dort traf ich mich mit zwei engen Freundinnen aus dem Studium, um ein entspanntes Wellness-Wochenende im Best Western Donner’s Hotel und Spa zu verbringen.
Als ich am Freitag um 19 Uhr ankam, sind mir vor allem der Wind, die gute Luft und die ausgestorbenen Straßen aufgefallen. Aber Letzteres war meinen Freundinnen und mir ganz recht. Immerhin wohnen wir alle in Großstädten und haben genug Lärm um uns rum. Wie sich später zeigen sollte, sind die Cafés und Restaurants auch gut besucht, nur auf den Straßen scheint es den meisten dann doch zu ungemütlich zu sein.
Wir checkten aber erstmal im Hotel ein, das übrigens fast direkt am Meer liegt, und machten es uns in den Zimmern gemütlich. Erst im letzten Jahr hat das Hotel groß renoviert und wir hatten Glück: Auch unsere Zimmer waren ganz neu und modern eingerichtet. Vor allem das gemütliche Bett und das riesige Bad fanden wir super.
Tapas ohne spanisches Flair
Um auf das Wiedersehen anzustoßen, gingen wir in der nahe gelegenen Tapas-Bar „Die Kiste“ Wein trinken und etwas essen. Der Name klang nicht gerade südländisch, schon gar nicht spanisch, aber die Rezensionen online waren super. Dort war extrem viel los, wahrscheinlich da es auch eine große Cocktail-Auswahl zu (für uns Großstadtmenschen) sehr moderaten Preisen gab. Aber dann… Wir mussten über eine Stunde auf unser Essen warten, fielen dabei schon fast vom Stuhl und waren auch dezent genervt von den Kellnern, die immer nur meinten „Gleich“. Als das Essen doch noch kam, die große Überraschung: Alles schmeckte extrem lecker, und war unserer Meinung nach sogar selbstgemacht – von der Aioli bis zu den Scampi. Danach konnten wir satt in unsere Betten fallen. Und der Regen vor dem Fenster machte das Erlebnis noch gemütlicher.
Cuxhaven in Kürze
Am nächsten Morgen fuhren wir gespannt mit dem Aufzug in den sechsten Stock – zum Frühstücksbuffet mit Ausblick über den Hafen und das Meer. Ob süß oder salzig, Müsli oder Ei: Es war für jeden etwas dabei. Da saßen wir dann auch erstmal eine Zeit lang. Immerhin hatten wir uns seit mehr als sechs Monaten nicht gesehen und genug zu bequatschen.
Danach sind wir durch die Stadt spaziert, vor allem durch das Lotsenviertel. An sich finde ich die Häuser und Straßen hübsch und gepflegt. Der wirkliche Hingucker fehlte uns ein wenig. Wir sind dann zum Wochenmarkt gelaufen. Der wiederum war sehr lohnenswert. Honig in allen Varianten, selbstgemachter Lebkuchen, Unmengen an Käse und Wurst und vor allem Fisch…
Nachdem wir uns den ganzen Vormittag direkt oder indirekt mit Essen beschäftigt hatten, gingen wir zurück ins Hotel, schlüpften in unsere Sportklamotten und joggten die Nordseepromenade entlang. Das Meer ist so reizvoll, dass sogar Laufen für mich plötzlich zur schönsten Sportart wurde.
Spa-Bereich: Wir kommen!
Nach der Anstrengung machten wir endlich das, wofür wir gekommen waren: Wellness! Und es war herrlich. Wir hatten den ganzen Samstagnachmittag und Sonntagmittag den Wellness-Bereich für uns alleine (Was für ein Glück!). Der gesamte Spa-Bereich ist erst vor wenigen Monaten neu gebaut worden. Die typischen Abnutzungserscheinungen gibt’s hier nicht! Alles ist sauber, modern, gemütlich. In dem Ambiente kommt man direkt zur Ruhe. Wir wechselten zwischen Bio-Saune mit 60 Grad und Finnischer Sauna mit 90 Grad und dazwischen mal ein Fußbad. Mir hat auch besonders die Salzgrotte gefallen, in der ich so richtig durchatmen konnte. Das kleine Schwimmbad ist nicht für Sportschwimmen geeignet, aber ein paar kleine Runden konnte ich ziehen. Abends fühlten wir uns leicht und gewärmt von innen – toll!
Was wäre die Nordsee ohne Fisch?
Weil ich selten an der See bin, wollte ich unbedingt einmal Fisch essen. Direkt gegenüber des Hotels befindet sich das Hus op’n Diek. Wir haben drei verschiedene Fischspezialitäten bestellt: Scholle, Steinbeißer und Lachs. Vorab gab’s Salat und Krabbensuppe, im Anschluss Apfelkuchen mit Vanillesauce. Also wenn man in Cuxhaven etwas kann, dann gut essen! Auch diesmal wurden wir wieder überrascht. In die Vanillesauce zum Abschluss hätte ich mich reinlegen können! 😉
Auf den faulen Sonntag
Am nächsten Morgen weckte uns der Regen vor dem Fenster. Perfekt: Je schlechter das Wetter, desto besser die Wellness-Auszeit. Nach einer Ewigkeit beim Frühstück spazierten wir nur einmal kurz ans Wasser. Weil es recht nass und stürmisch war, gönnten wir uns zurück im Hotel eine heiße Schokolade an der Bar – die nach dem Umbau auch sehr trendy und gemütlich eingerichtet ist. Und danach erwartete uns der Spa-Bereich. Wir waren wieder alleine und genossen die Stille.
Nach ein paar Saunagängen und viel Entspannung mussten wir leider los. Noch ein Fisch in der „kleinen Fischkiste“ – das mit der Kiste zieht sich durch – und dann ab zum Bahnhof. Cuxhaven, wir werden dich in guter und vor allem entspannter Erinnerung behalten!