
Frankfurt ist natürlich den meisten ein Begriff! Bekannt für die tolle und einzigartige Skyline (ist auch die einzige wirkliche Skyline in Deutschland), den Frankfurt Airport, den größten Flughafen Deutschlands und damit das Drehkreuz vieler Airlines, und natürlich als Bankerstadt, durch den Sitz der EZB sowie vieler namhafter Banken. Doch, ist das das einzige was Frankfurt zu bieten hat? Nein! Schaut man nämlich hinter die Skyline kann man so einige schnuckelige Straße und Orte entdecken, die oft übersehen werden. Jetzt schauen wir dort einmal genauer hin und zeigen Euch, was es denn mit dem „Ebbel“ auf sich hat!
Wirklich darum herum kommen tut man in Frankfurt eigentlich nicht, denn der Frankfurter Schoppen ist überall in der Mainmetropole vertreten, denn kein anderes Getränk verkörpert Frankfurt mehr als der goldene und vollmundige Ebbelwoi. Für nicht Hessen ist der Ebbelwoi auch bekannt als Apfelwein, Äppler oder einfach Stöffche. Das Frankfurter Nationalgetränk hat eine lange Geschichte, denn schon die Griechen und Römer wussten um die berauschende Wirkung des Apfelgetränks. Nach dem Verfall der Weinkultur aufgrund von Klimaveränderungen rund um Frankfurt wurde die Apfelweinproduktion immer größer und so entwickelten sich die ersten Keltereien. Mittlerweile gibt es über 60 größere und kleinere Apfelweinkeltereien in Hessen und der Schoppen wurde zum regelrechten Kultgetränk in Frankfurt.
Doch jetzt zum wichtigsten Teil, wo bekommt man denn das Nationalgetränk Hessens in Frankfurt?
Wie die Frankfurter sagen würden, es gibt zwei Optionen, wo man Apfelwein trinken kann – Entweder „Dribbdebach“ oder „Hibbdebach“. Das traditionelle „Ebbelwoiviertel“ befindet sich „Dribbdebach“, also für Nichthessen „südlich des Mains“, in Sachsenhausen. Hier lohnt sich der Besuch in den Gasthäusern „Wagner“, dem „Zum gemalten Haus“ oder dem „Buchscheer“. Hier könnt Ihr in gemütlicher Atmosphäre in die Frankfurter Apfelweinkultur eintauchen und typische Frankfurter Spezialitäten, wie Handkäs‘ mit Musik, Grüne Soße oder ein saftiges Rippchen mit Kraut schlemmen. Zudem ist der Gästemix sehr abwechslungsreich, man trifft hier auf Alteingesessene und Frankfurter Originale genauso wie auf Reisende von nah und fern. In vielen Kneipen wird auch selbstgekelterter Ebbelwoi angeboten. Zudem gibt es auch „Hibbdebach“ in den Stadtteilen Bornheim, Bergen-Enkheim, Seckbach, Sossenheim oder rund um Frankfurt zahlreichen traditionelle Apfelweinlokale.
Kleiner Tipp am Rande: Vom 7. bis 16. August 2015 findet das traditionelle Apfelweinfestival auf dem Frankfurter Roßmarkt statt. Hier dreht sich alles um das hessische Nationalgetränk. Zahlreiche Kelterer aus der Region stellen ihren Ebbelwoi sowie den Prozess rund ums Keltern vor. Wer also zu dieser Zeit in Frankfurt sein sollte, darf sich das nicht entgehen lassen!
Nun ein kurzer Exkurs zur Hessischen Apfelweinkultur: Solltest Du im Apfelweinlokal einmal den Begriff „Geribbte“ hören, dann hat das nichts mit Rippchen oder Spareribs zu tun. Gemeint ist das Glas aus dem traditionell der Eppelwoi getrunken wird. Die spezielle rautenförmige Außenstruktur sorgt auf jeden Fall für Wiedererkennung! Ein weiterer wichtiger Begriff ist der „Bembel“. Dies ist die dickbauchige Steingutkanne aus der der Apfelwein ausgeschenkt wird.
Eine der bekanntesten Keltereien ist sicherlich die Kelterei Possmann. Nicht nur in Hessen ist sie jedem ein Begriff, auch deutschlandweit vertreibt Possmann das alkoholische Apfelgetränk. Wer sich also zuvor einmal einstimmen/warmtrinken möchte, findet in vielen Getränkemärkten den Possmannschen Apfelwein.
Die Kelterei bietet zudem interessante Führungen an. Besonders zu empfehlen ist hier sicherlich die Theaterführung mit dem Äbbel-Ännchen. Die besondere Keltereiführung wird begleitet durch das Äbbel-Ännchen und entführt Dich in die tiefen und apfelduftgetränkten Gewölbekeller. Bei der anschließenden Verkostung werden Dir die unterschiedlichen Arten und die Entstehung des Ebbelwoi genauer erläutert. Wer also dort war, sollten den Unterschied zwischen dem Klassiker, der Frau Rauscher Speierling und dem Kellermeister genau kennen und kann mit seinem Wissen in Apfelweinlokalen glänzen!
Wer nicht so viel Zeit zur Verfügung hat sich Frankfurt anzuschauen und sich der Apfelweinkultur zu widmen, kann auch einfach den Ebbelwei Express nutzen, und eine Stadtrundfahrt mit der Verkostung des Nationalgetränks verbinden. Der Trambahn-Oldtimer fällt auf denen Fall ins Auge, wenn er durch die Straßen der Mainmetropole fährt. Außen originell bunt und innen gemütlich. Der Ebbelwei-Express fährt Dich zu den Sehenswürdigkeiten Frankfurts und kann wie ein Hop-On/Hop-Off Bus genutzt werden. Jeden Samstag, Sonntag und an einigen Feiertagen kann man an den speziell gekennzeichneten Haltestellen ein und aussteigen, wie gewünscht! Auf jeden Fall eine super Alternative zu den üblichen Stadtrundfahrten um Frankfurt etwas anders zu erleben – und auf dem Trockenen sitzt man darin auch sicherlich nicht!
Ein kühler Shoppen gehört also in Hessen zum Sommer (oder auch zu anderen Jahreszeiten ;)) genauso dazu wie Frankurter Wörschtsche und Handkäs. Tradition ist nach wie vor beliebt und wird immer mehr ausgelebt – auch wenn einiges dafür etwas abgeändert wird um mit der Zeit zu gehen. So liegt der kulinarische Trend in Hessen bei Handkäs paniert und frittiert, vegane Frankfurter Würstchen, Grüne Soße zum Wiener Schnitzel oder Handkäspuffer mit grüner Soße. Das hält die Tradition lebendig und zieht auch immer mehr Jüngere wieder in die traditionellen Apfelweinkneipen. Doch nicht nur beim hessischen Essen ist der Kreativität keine Grenzen gesetzt, auch der Schobben wird zum modernen Trendgetränk. Zwar nicht mehr pur – worauf Alteingesessene Frankfurter immer noch schwören – sondern gemischt mit Cola, Limo, Wasser oder Energydrinks. Die Keltereien gehen also mit der Zeit und schaffen die Kombi aus Tradition und Moderne. Warum also nicht einmal hinter die Skyline Frankfurts schauen und sich etwas auf die Tradition einlassen? Und für alle, denen der Apfelwein nicht so schmecken sollte, es gibt auch leckere milde Rosé-Stöffchen J
Somit ist sicherlich für jeden etwas dabei und fit soll es auch halten, denn wie der Hesse sagt: Trink‘ Apfelwein täglich, keine Krankheit quält Dich! Wozu also noch lange überlegen? Wir haben auch einige schöne Hotels in der Mainmetropole – schaut vorbei!
Hallo Sabrina, viel kann ich dem Getränk, welches Du hier beschrieben hast, nicht abgewinnen. Ich bin dann da doch eher mit einem kühlen Bier zufrieden.
Was Frankfurt angeht, da habe ich auf meinem Blog (www.reisen-sehenswuerdigkeiten.de) auch ein paar Bilder gepostet. Wir waren sogar in einem Eurer Hotels. Vielleicht schaust Du ja mal rein. Viele Grüße
Hallo Nick! Danke für Deinen Kommentar und danke auch für Deinen schönen Blogeintrag zu Frankfurt und unserem Hotel in Offenbach.
Hoffentlich auf bald in Frankfurt, auch gerne zum Bier statt zum Äppler 😉