„Digitalisierung“ ist in aller Munde: Kein Thema wird so umfangreich, vielfältig und ausdauernd besprochen. Kein Wunder, ist dieser Mega-Trend doch an vielen Stellen angeblich der Heilsbringer schlechthin. Nichts verbessert unser künftiges Leben mehr als Digitalisierung. Sagt man. Und hat damit auch häufig Recht.
Das Thema ist aber auch so präsent, dass es einem auf die Nerven gehen kann. Jeder Handgriff wird hinterfragt, jeder Ablauf auf den Prüfstand gestellt. Geht’s nicht auch einfacher, technischer, effizienter, schneller? Geht’s nicht auch „digital“? Nach dem Motto: Wer nicht digital ist, ist nicht hip und cool. Und das „Alte“ taugt eh nichts mehr in dieser schnellen Welt.
„Schuster bleib bei Deinen Leisten“, hat meine Oma immer gesagt. Aber das fände mittlerweile wahrscheinlich auch meine Oma altmodisch und würde mir statt Postkarte eine WhatsApp schicken. Aber so ein Stück ist doch dran: Bei allem Drang nach Neuem, bei allen technischen Möglichkeiten – es ist nicht alles schlecht, wie es bisher war. Ein freundlicher Kellner im Restaurant, ein herzliches Willkommen im Hotel, eine nette Begrüßung im Flugzeug…gerade auf Reisen sind persönliche Begegnungen unendlich wohltuend, finde ich. Gerade weit weg von Zuhause sehnt man sich doch noch mehr nach Freundlichkeit und Wärme.
Ich wünsche mir für unsere Branche, dass wir durch Digitalisierung Dinge vereinfachen können, um mehr Platz für persönlichen Service zu schaffen. Das wäre cool und hip!